Dies & Das –
11.2.2025
Cloud Computing hat sich als unverzichtbare Technologie etabliert, um Unternehmen und Privatpersonen skalierbare IT-Ressourcen bereitzustellen. Für Unternehmen ist es wichtig, die verschiedenen Cloud-Modelle zu kennen, um vertragliche und rechtliche Rahmenbedingungen optimal gestalten zu können. Im Folgenden werden die wichtigsten Arten von Cloud Computing erläutert.
Infrastructure as a Service bietet grundlegende IT-Infrastruktur eines Rechenzentrums wie Rechenleistung, Speicher und Netzwerke über die Cloud an. Anstatt eigene Server zu betreiben, mieten Unternehmen die Infrastruktur von einem Anbieter.
Beispiel: Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud bieten IaaS-Dienste an. Unternehmen können so virtuelle Server für Softwareanwendungen bereitstellen, ohne Hardware kaufen zu müssen.
Tipp: Kunden sollten vertraglich sicherstellen, dass Datenschutzanforderungen, wie z.B. die DSGVO, eingehalten werden. Zudem sollten Regelungen zur Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit getroffen werden.
Platform as a Service stellt Entwicklern eine Plattform zur Verfügung, um Anwendungen zu entwickeln, zu testen und bereitzustellen. Die Infrastruktur und Betriebssysteme werden vom Anbieter verwaltet.
Beispiel: Google App Engine oder Heroku bieten PaaS-Lösungen an, auf denen Entwickler ihre Anwendungen programmieren und hosten können.
Tipp: Achten Sie darauf, im Vertrag festzulegen, wem der erstellte Code und die Daten gehören. Auch Fragen zur Skalierbarkeit und Performance sollten geklärt werden.
Bei Software as a Service ist ein Lizenz- und Vertriebsmodell, bei dem der Anbieter „fertige“ Software über das Internet bereitstellt. Die Nutzung erfolgt meist über ein Abo-Modell.
Beispiel: Bekannte SaaS-Anwendungen sind Microsoft 365, Salesforce und Google Workspace.
Tipp: Kunden sollten auf klare Regelungen zur Datensicherheit, zum Datenzugriff sowie zur Verfügbarkeit der Dienste achten. Zudem sind Exit-Strategien für den Fall eines Anbieterwechsels wichtig.
Die Public Cloud oder auch öffentliche Cloud bietet IT-Ressourcen, die von mehreren Kunden gemeinsam genutzt werden und von dem Anbieter über das frei zugängliche Internet bereitgestellt werden. Die Infrastruktur gehört dem Cloud-Anbieter.
Beispiel: AWS, Microsoft Azure und Google Cloud sind die bekanntesten Public-Cloud-Anbieter.
Tipp: Vertragsrechtlich sollten Unternehmen sicherstellen, dass ihre sensiblen Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Datenschutz und Compliance sollten überprüft werden.
Die Private Cloud wird exklusiv für ein einzelnes Unternehmen betrieben. Sie kann entweder intern oder von einem Drittanbieter gehostet werden.
Beispiel: Ein großes Unternehmen betreibt eine Private Cloud, um vertrauliche Informationen wie Kundendaten sicher zu verwalten.
Tipp: Prüfen Sie, ob der Betrieb der Private Cloud im Einklang mit der DSGVO und den IT-Sicherheitsanforderungen steht. Auch die Kosten für Wartung und Pflege sollten berücksichtigt werden.
Die Hybrid Cloud kombiniert Public und Private Clouds in einer gemischten Rechenzentrumsumgebung, um Flexibilität und Kontrolle in Bezug auf die betriebenen Anwendungen und die Datenverarbeitung zu gewährleisten. Unternehmen können sensible Daten in der Private Cloud speichern und weniger kritische Anwendungen in der Public Cloud ausführen.
Beispiel: Ein Unternehmen betreibt eine Private Cloud für interne Anwendungen und nutzt gleichzeitig die Public Cloud für Lastspitzen und externe Dienste.
Tipp: Achten Sie auf die Integration der verschiedenen Cloud-Umgebungen. Vereinbaren Sie klare Regelungen zur Datensynchronisation und zur Verantwortung für Datenschutz.
Die Wahl des passenden Cloud-Modells hängt von den Anforderungen eines Unternehmens ab. Für die vertraglichen Grundlagen ist es entscheidend, die jeweiligen Besonderheiten zu berücksichtigen. Datenschutz, Datensouveränität und Verfügbarkeit der Dienste sollten stets zentrale Themen bei der Vertragsgestaltung sein.
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